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Vayu der Windgott von Kalahasti


  Da wir uns sechs Monate in Indien aufhalten wollten, schmiedeten wir keine Pläne, und legten auch keine Ziele fest. Nur die regionalen klimatischen Verhältnisse waren uns wichtig und es galt, obwohl wir ein Flugticket nach Mumbai hatten, nach unserer Ankunft diese ungemütliche Großstadt selber zu meiden.
 
Phat- Phat Seva: Inzwischen abgeschaffte
Harley- Davidson Taxis in New- Delhi
Alles andere, würde sich dann schon ergeben. Ohne jegliches Ziel, gibt es aber auch keinen Start, und so einigten wir uns grob auf ein Gebiet in Indien, welches uns noch unbekannt war. Dafür bot sich "Chhattisgarh" im Osten des Staates Madhya- Pradesh an, eine Gegend, die selbst unter Indern noch als geheimnisvoll gilt, und seit dem Jahr 2000 ein eigener Staat in Indien ist.

Der Verlauf unserer sechsmonatigen Fahrt in Indien ist auf dieser Reiseverlauf- Seite nur in Kürze aufgeführt. Im "Foto- Reisebericht" findet Ihr eine detaillierte Beschreibung der einzelnen Zielorte unserer Aufenthalte.
Wir flogen von Düsseldorf nach Mumbai an der Westküste, dann weiter auf lokalen Verkehrsmitteln in Etappen von.......

 
Auf einen Blick


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Indienkarte/ Tourmap
 
  1. Mumbai nach Shirdi»

  2. Shirdi nach Omkareshwar»

  3. Omkareshwar nach Nagpur/ Ramtek»

  4. Ramtek nach Kaleshwar»

  5. Kaleshwar zum Tadoba Nationalpark»

  6. Tadoba nach Rajim/ Champaram»

  7. Rajim nach Sihawa / Nagri»

  8. Sihawa nach Bastar, Bora-Cave»

  9. Bora-Cave nach Tirupati/Tirumala »

  10. Tirupati nach Kalahasti u.Mahanandi»

  11. Mahanandi nach Bhadrachalam»

  12. Bhadrachalam nach Amarkantak»

  13. Amarkantak nach Jabalpur»

  14. Jabalpur nach New- Delhi / Lonavala»
- Sai- Baba Samadhi- Tempel, heiliger Platz für Hindus und Moslems gleichermassen
- heilige Narmada- Insel, Shiva- Tempel, Monument eines riesigen Om-zeichens
- Rama- Tempel auf einer Bergspitze, See, Ausflugsziel mit schöner Natur
- grandioses Sangam dreier Flüsse, sehr alter Shivatempel, Naturschönheit
- Nationalpark, Krokodile, Tiger, Tribal-Tempel, Relax, Bungalow am See
- Sangam dreier Flüsse, alte Tempelanlagen, schöne Natur, Vaishnava-Kultur
- hier lebten einst die sieben heilige Könige(Sapta-rishi), Mahanadi-Quelle, Dschungel
- Tribalgebiet und Höhlentempel, schöne Eisenbahnstrecke ins Araku- Valley
- Vishnu-Tempel, Hillstation in den 7 Bergen, Tempel des Windgott Vaju
- Exellenter Shiva-Tempel, heilige Quelle, Pilgerzentrum, schöne Natur (Okt.)
- Rama- Tempel, heiliger Ort der Ramayana, Mit Frachtboot a. d. Fluß Godavari
- Narmadaquelle, Pilgerzentrum im Dschungel, Tempel, Wasserfälle, Yoga, Meditation
- Marmorfelsen, Bheraghat, Narmada-Kaskade,
Wasserfall, Naturschönheit
- Hillstation (gutes Klima), bhuddhist. Höhlenkloster, Höhlen, schöne Landschaft



Nach 6 Monaten Tour war Lonavala mit guter Eisenbahnanbindung nach Bombay (Mumbai) der letzte Aufenthaltsort unserer Reise. Im Nachhinein konnten wir verstehen, daß dieser schöne Platz mit angenehmen Klima und gutem Essen ein idealer Ein- und Ausstiegsort für Indien ist, wenn man Bombay anfliegt, oder wenn man Indien von dort wieder verlässt.
Von Lonavala ging es dann zum Flughafen Mumbai, um wieder zurück nach Düsseldorf zu fliegen.


Nun die einzelnen Etappen:

0. Mumbai ----- Shirdi : Wir erreichten Mumbai (Bombay) Anfang Oktober, gerade als die letzten Regen des Monsoon fielen. Es war nachts und schwül. Ein Taxi brachte uns vom Airport zu einem der zahlreichen Privatbus-stände, von wo ein Bus Richtung Nasik fuhr. Erst mal weg von dieser riesigen und teuren Stadt mit schlechter Luft. Kein Interesse!
In der Nähe von Nasik, 200km weiter, gibt es schon die ersten heiligen Plätze wie Trmbakeshwar, einem großen Shivatempelplatz, oder die Quelle des heiligen Flußes Godavari. Da aber solche heiligen Plätze einen herben Kulturschock auslösen können, ging unsere Fahrt erst nach Shirdi, einem kleinen Ort, der eigentlich keine besonderen Sehenswürdigkeiten hat, außer einem kleinen Samadhi-tempel eines sehr bekannten Heiligen, des sogenannten "Sai-Baba", dem Original Shirdi-Wala. Viele Hindu- und Moslempilger aus ganz Indien kommen her, um diesem mit göttlichen Kräften ausgestatteten Heiligen gleichermaßen zu verehren. In Shirdi verschmelzen diese beiden, an vielen Punkten gegensätzlichen Religionen, zu einer. Etwas außerhalb von Shirdi ist noch ein interessanter Hanuman-Tempel. Shirdi, wo einst dieser Heilige Mann gelebt hat, sollte uns den ersten Kulturschock so weich wie möglich machen. Shirdi Sai- BabaShirdi- Wala Sai- Baba: „ If you look to me, I´ll look to you.”
Es klappte auch ganz gut, denn in Bombay Lehrgeld zu bezahlen, kann unter Umständen recht teuer werden. Nach wenigen Tagen hatten wir es wieder drin, diese andere Welt. Der Geruch, Geschmack, die Geräusche, das Gefühl und die Vision, wir erlebten eine wahre Orgie unserer Lernsinne. Es ging los, Mutter Indien hatte uns auf ihrem Schoß.
Schnell stockten wir unsere Ausrüstung mit den ersten indiengerechten Sachen auf, die wir für unterwegs benötigten. Mosquitorepellent, Gepäck, Kleidung, Koch-utensilien, Gewürze u.s.w . So, fürs Erste ausgestattet, wollten wir uns nur noch an einem ruhigen Platz aklimatisieren. Wir hatten Zeit und wollten die indischen Verhältnisse und Einflüsse mit Bedacht verarbeiten. Dafür war unser unser erstes Ziel auf dem Weg nach Chhattisgarh: "Omkareshwar" wie geschaffen.

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1. Shirdi ----- Omkareshwar :Nach drei Tagen verließen wir dann Shirdi mit einem komfortabelen Überlandbus und fuhren 20 Stunden Richtung Norden, in die Nähe des Narmadaflusses in Madhya-Pradesh (Nirmar). Das erstes Ziel war eine heilige Insel in diesem Fluss. Wir lebten dort im Dschungel nach der Kunst und den Regeln der Wanderasketen, Pilger, oderDie Flussinsel Omkareshwar anderen Reisenden mit spirituellem Motiv. Entweder im Freien an geweihten Plätzen, oder in den Tempeln der vedischen Götter. Diese Tempelherbergen werden "Dharmasala" genannt. Wir besuchten die heiligen Stätten auf der Insel und der Umgegend und ließen uns die Überlieferungen aus Mythologie und Geschichte Omkareshwars von den Einheimischen erzählen. Tulsi unsere Tochter, gerade 3 Jahre alt, mußte erst mal lernen sich " Offroad " zu bewegen. Aber es machte ihr einen Riesenspaß im Fluß zu baden, Zweige und Kuhdung fürs Feuer zu suchen und mitzuhelfen die Affen zu vertreiben. Die bunte Götterwelt welche sich vor unseren Augen auftat, beeindruckte sie positiv. Nach drei Wochen Eingewöhnung wurde es dann Zeit, um weiter zu ziehen. Fumiko hatte beim Bad im Fluß eine Kontaktlinse verloren, so hatten wir auch schon unser zweites Ziel. Stadtleben war angesagt und es hieß: erst einmal so ein Teil auftreiben, was aber in dieser Gegend unmöglich ist. Gut, daß sie noch eine Brille mithatte. Nur in Großstädten gibt es so etwas. Also auf nach Nagpur, die nächstliegende Stadt in unserer Richtung.

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2. Omkareshwar ----- Nagpur/ Ramtek:Es gibt keine gute Verbindung zwischen Omkareshwar, Khandwar und Nagpur, weder mit dem Bus oder dem Zug. Der Trip mit einem Überlandbus war so etwas wie eine Tortur, fing aber ganz lustig an. Von Khandwar bis zur Grenze nach Maharasthra waren die Straßen gar nicht mehr befahrbar. da es kurz nach der Regenzeit war und die Strassen noch nicht repariert waren. Es ging dann nachts durch Felder und Wiesen neben und entlang der Straße. Der Bus konnte nicht anhalten, da er auf Schwung bleiben mußte, um nicht im Schlamm stecken zu bleiben.höllische BusfahrtManche machten sich schon in die Hose und ich war, da wir auf der Rückbank saßen und es schon Nacht und dunkel war, drauf und dran aus dem Fenster zu pinkeln, was aber durch das Schaukeln und wanken des Busses verhindert wurde. Es bestand wirklich die Gefahr heraus zu fallen. Also gab ich auf. Es ist besser vor solchen Touren nicht zu viel zu trinken.... ....oder zu essen. Bild »
Tempel am See von RamtekMit der Grenze von Madhya-Pradesh nach Maharasthra war dieses Abenteuer dann überstanden, denn Maharasthra ist ein reiches Land in Indien und die Straßen in bestem Zustand. So kamen wir nach Nagpur, gaben die Kontaktlinse in Auftrag und nutzten die Zeit der Fertigung um uns in der Nähe von Nagpur nach schönen Plätzen umzusehen. Wir fanden Ramtek etwa 40 km. entfernt. Gut für einen Tagesausflug. Mit einem Minibus fuhren wir zu dem 5km. vom Ort entlegenen Ramtempel, der eine Bergspitze mit gewaltiger Aussicht auf das umliegende Land krönt. Nach Besichtigung des Ramtempels und einem kleinem Gottesdienst ( Pooja ) spazierten wir den Berg hinunter, um zum " Ramsagar- " See zu kommen.
Der See ist von schönen Tempelanlagen umgeben. Gegen Abend ging es wieder zurück nach Nagpur. Wir bekamen die Linse und entschieden uns.........

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3. Nagpur ----- Kaleshwar:........da es um diese Jahreszeit, nachts in diesen Breitengraden etwas kühl war und um uns nicht mit zu vielen Decken zu belasten, in wärmeres Gebiet zu fahren. Also auf: Mit dem komfortabelen Zug von Nagpur Richtung Süden. Aber wohin im Süden?
Auf der Landkarte fanden wir einen Platz im nördlichen Andhra-Pradesh namens Kaleshwar. Er hatte die Besonderheit, daß sich dort drei Flüsse treffen (trivedi-Sangam). Uns war bekannt, daß solche Sangams als heilig gelten, und wie alle heiligen Orte etwas besonders Beeindruckendes haben. Auch verrät der Ortsname (durch die Endung "eshwar"), daß es ein heiliger Platz sein müßte, und es wurde unser spontanes Ziel. Wir hatten richtig kalkuliert. Am Pilgerzentrum des Sangams der Flüsse Godavari, Pranahita und Sarasvati fanden wir einen sehr alten Shivatempel mit einer in Indien einmaligen doppelten Shivalingam als verehrungswürdiges Objekt. Ein schöner Platz. Das Sangam war grandios. Rötliches Wasser vom Pranahita, blaues vom Godavari und transparentes Wasser vom Sarasvati mischen sich hier. Pilger aus Südindien und aus der näheren Umgebung kamen her um Gott Shiva zu verehren und ein Bad an dem heiligen Sangam zu nehmen. Wenn man aber wie wir von Norden kommt, ist es recht umständlich Kaleshwar zu erreichen. Nach dem letzten Ort in Maharasthra sprach auch keiner mehr Englisch oder Hindi. Die Menschen in diesem Stammesgebiet sind abweisend und leben unter sehr harten Bedingungen. Einige Tage hielten wir es aus, mußten uns dann wieder ein neues Ziel suchen, denn wir kamen mit der Mentalität der Menschen nicht klar. Es waren noch nie Fremde hier, und die Leute konnten schlecht damit umgehen. Es ist in Indien eher selten, daß so etwas an Pilgerplätzen vorkommt, da eigentlich immer Ortsfremde da sind. Nun hatten die Einheimischen aber einen tiefschwarzen Komplex und so etwas Weißes wie diese Familie noch nie " live " gesehen. Eine Verständigung war nur über Körpersprache möglich. Zum Glück trafen wir einen Studenten aus Hyderabad der als Pilger hier war. Er konnte in gewissem Maße vermitteln, aber nicht die neugierige Aufdringlichkeit der anderen Pilger mildern. Zudem wurde Tulsi krank, es war tagsüber zu heiß, die Atmosphäre war irgendwie krank, ungewohnte südindische Nahrung und der Stress mit den Leuten die uns keine Privatsphäre gönnten. Also, nichts wie weg, erst mal wieder in etwas zivilisiertere Gefielde. Kontakt mit Eingeborenen ist nur in ganz seltenen Fällen so stressvoll. Oder es war einfach noch zu früh für uns, so etwas zu unternehmen. Wir waren ja erst einen Monat in Indien.

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4. Kaleshwar ----- Tadoba- Nationalpark: So zogen wir wieder Richtung Norden, überquerten aber diesmal aber das Sangam der 3 Flüsse mit einem Boot, und mußten dann 2 Std. auf einem Ochsenkarrentaxi unter praller Sonne vom Ufer über kilometerweite Sandflächen bis zur Grenze Andhra-Pradesh- Maharasthra. Dort angekommen war diese drückende Stimmung der Menschen schlagartig verschwunden. An der Grenze erfuhren wir über eine Hirnhautentzündung-Epedemie in der Gegend, aus der wir gerade kamen. Es erklärte einiges.
Tempel der Gond- Tribals   Dann begaben wir uns in den Tadoba- Nationalpark in der Nähe von Chandrapur. Das beste was wir tun konnten. Bevor man in einem der indischen Nationalparks herbergen kann, muss man sich in der nächsten größeren Stadt eine Reservierung besorgen. Das taten wir in Chandrapur, gingen in den Markt um noch einen Sack voll mit Proviant für eine Woche zu kaufen, und verschwanden in die Einsamkeit des Dschungels. Tulsi war sofort wieder gesund, und erfreute sich an den Tieren die man auf Excursionen mit dem Jeep oder zu Fuss beobachten konnte. Fern von allem Treiben genossen wir die ruhige Umgebung am See, der vor unserer Hütte lag. Direkt an oder in den See, konnten wir nicht, wegen der Krokodile. Eine alte ausgediente Dampfwalze welche die Strasse bis hier gewalzt hatte und ihren Geist vor vielen Jahren aufgegeben hatte, stand im Dschungel herum und diente Tulsi als Klettergerüst und Spielplatz.
Ein guter Platz zum Relaxen. Ein kleiner Tempel (Bild) in der Nähe wurde von Tribals oder Ureinwohnern besucht. Nur am Wochenende kamen ein paar Parkbesucher, die aber abends den Park wieder verlassen mußten. Dann hatte man wieder Natur pur. Eine Woche blieben wir und wurden jeden Morgen von einer Affenhorde geweckt, die über das Wellblechdach unseres Bungalow jagte.


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5/6. Tadoba ----- Rajim/ Champaram: Dann steuerten wir unser eigentliches Ziel an, welches wir uns schon in Deutschland ausgesucht hatten. "Chattisgarh" heisst die Gegend und liegt im östlichen Madhya-Pradesh,(inzwischen ein eigener Staat in Indien) wo es noch keinen Tourismus gibt und den Menschen so etwas noch fremd ist. Da gibt es immer etwas zu erkunden. In Raipur der Distriktstadt stockten wir wieder solche Artikel auf, von denen wir wußten, daß sie in der nächsten Zeit nicht mehr erhältlich sein werden. Lebensmittel und Seife bekommt man überall, aber z.B Milchpulver oder Ghee o.ä. aber nicht mehr.
  Die Plätze die wir nun besuchen sollten, waren uns völlig unbekannt, man findet sie auf kaum einer Karte. Wir hatten in der Nacht als wir in Raipur ankamen, eine eigenartige Begegnung mit ein paar randalierenden Jugendlichen, die uns aber außerordentlich freundlich kamen, Tee spendierten und uns über fünf sehenswerte Plätze im Umkreis von 150km erzählten, die wir uns dann wieder spontan zum Ziel machten. Drei Plätze davon waren an dem großen Fluß Mahanadi. Unsere erste Station sollte Champaram und Rajim sein. Die Orte liegen ca.30km auseinander. Wir bezogen in Champaram in einer Dharamsala (Pilgerherberge) Quartier und fanden uns sehr überrascht über die Schönheit und Reichtum dieses Platzes. Vaishnava-Pilger aus Gujarat im Westen Indiens kamen her, da hier die Geburtsstätte von Sri-Vallabha-Acarya einem Vaishnavalehrer ist. In ein paar Tagen hatten wir Champaram erkundet und fuhren nach Rajim um einen von uns dort vermuteten Tempelplatz zu suchen. Auch hier treffen sich wieder 3 Flüsse. Ein Shivatempel steht auf einem Sockel (welcher in der Regenzeit unter Wasser ist) mitten in diesem "Treffen" der Flüsse. Am Ufer war eine uralte Vishnu-Tempelanlage (Bild: Rajeev- Lochana) in vollem Betrieb. Die Priester waren sehr freundlich und wir bekamen Einladungen und Geschenke von ihnen.



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7. Rajim ----- Sihawa/ Nagri Nach diesem erholsamen und gemütlichen Platz machten wir uns auf den Weg zur Mahanadi-quelle in der Nähe von Nagri. Dreißig Kilometer harte Dschungelpiste bis nach Sihawa mußten wir in Kauf nehmen.

Shringri- Rishi (heiliger König)
Irgendwo in einer Kurve der Strasse hielt der Bus und der Fahrer sagte: es wäre nun Sihawa. Im Dorf gab es keine Unterkunfsmöglichkeit. Hier war vorher noch nie ein Europäer, auch keine Pilger oder ähnliches. Es war einfach ein heiliger Platz, der nur den lokalen Bewohnern in dieser Gegend bekannt war und geschätzt wurde. Mit der Unterkunft ergab sich aber erfreuliches. Beim indischen Straßenbau gibt es sogenannte PWD-Rasthäuser für die Inspektoren und die mit der Wartung der Strassen beauftragten Ingieneure. So etwas gab es hier etwas außerhalb des Dorfes. Wir mussten uns eine Genehmigung vom Straßenbauamt in Nagri holen und bekamen ein Luxuszimmer.
Nebenbei lernten wir einen Beamten kennen, der uns anschließend die Gegend zeigte. Er widerum kannte jemanden mit einem Jeep, so wurde es ein leichtes, in die Sihawa- umgebenden Dschungel zu kommen, wo in alten vedischen Zeiten die Wohnstätten der sieben heiligen Könige (Rishis) waren. Dieser Platz mit der Mahanadiquelle hat uns sehr stark beeindruckt

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8/9. Sihawa --- Bastar --- Borra- Höhlen (Araku- Valley)Als wir alles gesehen hatten verabschiedeten wir uns von den lieben Bürgern Sihawas und machten einen Sprung ins Tribalgebiet von Bastar im südlichen MP. Es war kurz vor dem Milleniumswechsel, so bekamen wir keine Reservierung für diese Art von Rasthäusern.
Der Indravatifluss hat in der Nähe von Jagdalpur einen sehenswerten Wasserfall. Auch dieses Rasthaus war ausgebucht. So entschlossen wir uns zu den Borra-höhlen zu fahren. Die Eisenbahnstrecke von Jagdalpur nach Vishakapatnam geht über gebirgiges Tribalgebiet mit vielen Tunneln durch Ananas-und Kaffeeplantagen. Eine aufregende Fahrt mit den buntgekleideten, fröhlichen Eingeborenen im Abteil.
« Bild: Tribalfrauen im Araku-Valley
Da die Borra-Höhlen im Gebirge sind, muß man sich in einem in der Nähe gelegenen Holiday-für- Inder-resort um Unterkunft bemühen, was zu der Zeit kein leichtes war. Indische Touristen aus Calcutta hatten hier schon alles überbelegt. Nach ausgedehnter Suche fanden wir doch noch ein Zimmer. Nur für einen Tag. Es war ein Abenteuer und recht schwierig zu den Höhlen zu kommen. Aber sie waren die Anstrengung und einen Tagesausflug wert. Von dort fuhren wir dann zur Ostküste Indiens, nach Vizianagaram einer modernen Kleinstadt.

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10. Borra ----- Tirupati/ Tirumala: Es war Neujahr 2000 als wir in Vizianagaram unser Gepäck am Bahnhof zur Aufbewahrung gaben, und nur mit Umhängetasche und Decke entlang der Ostküste zum reichsten Tempel in Südindien nach Tirupati/ Tirumala in den Saptagiri-bergen fuhren.
Dort angekommen war alles so überwältigend, daß ich ganz vergaß zu fotografieren, großteils ist es auch nicht erlaubt. Ein Pilgerstrom aus ganz Indien zieht täglich an den Lotusfüssen von Bala´ji einer Form von Vishnu vorbei, um seine Segnung zu bekommen. In normalen Zeiten sind es bis zu 800.000 Menschen täglich. Bei Festlichkeiten sind es bis zu 3 Millionen Pilger die "oben" in Tirumala sind, die versuchen einen Blick auf Bala´ji zu werfen, und sich dafür in kilometerlangen Schlangen anzustellen
Es ist ein riesiger fließender Strom von Pilgern, die sich auf den Berg begeben. Jedem Pilger ist es erlaubt 24Std. "oben" auf dem Plateau zu sein, und muß dann Platz für den nächsten Besucher machen. Die ganze Stadt mit eigener Infrastruktur, Kraftwerken und Flughafen, Bus und Transportservice, besteht nur aus Pilgerherbergen welche für jeden eine Nacht gratis sind. Alles gehört Bala´ji , Gott Vishnu. Der Tempel, verwaltet diese Stadt Gottes. Wir als westliche Touristen konnten für drei Tage "oben" bleiben.
Tirumala Hanuman
Rauchen, Alkohol und jegliche Form untugendhafter Handlungen sind absolut verboten. Ansonsten ist alles frei, jeglicher Busservice zu den "holy Spots" oder durch die Stadt, Unterkunft, Verpflegung und Rückfahrt nach "unten"

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11/12. Tirupati ------ Kalahasti ------ Mahanandi: Nicht weit von Tirupati liegt der Ort Kalahasti mit einem sehr schönen Vayu-dem Windgott-Tempel. Auch hier galt es nur einen Tag zu bleiben. Der alte schöne Tempel war sehr beeindruckend, aber auch hier hatten die Einheimischen "Ladehemmung". Die Skepsis uns gegenüber, und das Problem wie sie uns nahetreten könnten, ohne was falsch zu machen, verhinderten Kommunikation.
Wieder in entgegengesetzer Richtung suchten wir den Ort Mahanandi auf. Anlaß war der Name dieses Platzes, der uns darauf schließen ließ, daß es ein mystischer Platz sein muss. War es dann auch, nur in ganz anderem Zusammenhang wie wir es uns ausgemalt hatten. Unterkunft fanden wir wieder in der tempeleigenen Herberge und konnten für ein paar Tage ein wirklich besonderes Wasser, welches aus einer heiligen Quelle kam, genießen.
« Mahanandi- Tempel
Aus der Quelle schöpften wir neue Kraft und setzten die Reise fort, um einen anderen Tempelplatz am heiligen Fluß Godavari aufzusuchen.

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13. Mahanandi ----- Bhadrachalam: Diese Gegend in die wir fuhren war uns aus dem "Ramayana" bekannt, einem indischen Epos in dem die Geschichte um eine Inkarnation Gottes namens Rama erzählt wird. In Parnasala 30km. von Bhadrachalam entfernt, entführte der Dämonenkönig Ravana, Rama´s Frau Sita. Die Hütte und der Waschplatz der Exilbewohner des Dschungels Sita, Rama und Laxmana sind die Attraktion an diesem wunderschön gelegenen Platz am Godavari. Der Felsen auf dem Sita immer ihren Saree nach dem Waschen getrocknet hatte, hat die Farben und Muster des Sarees angenommen. Pilger besuchen noch einen Ramatempel am Ufer des Flusses
Es wurde Zeit an unser deponiertes Gepäck in Vizianagaram zu denken. So mußten wir erst nach Rajamundry, einer Hafenstadt an der Ostküste. Der kürzeste Weg dorthin war mit einem Frachtboot auf dem Godavarifluss bis zu seiner Mündung. Auf geladenen Säcken mit getrock-neten Chillischoten mußten wir es uns für einen vollen Tag bequem machen. Auf der Tour hörten wir von einem weiteren heiligen Platz, dessen Geschichte auch in der Ramayana erwähnt wird. Auf einem dieser "Steamer", wie die Frachtboote genannt werden, ging es dann durch den unbewohnten Dschungel bis Rajamundhry. Am Ende des Dschungels und zu Beginn des Deltas steht ein riesiger Tempel mitten in dem dort schon sehr breiten Godavari.
Auf dem Godavari


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14/15. Bhadrachalam -- Vizianagaram -- Sirpur -- Amarkantak: Von Rajamundry fuhren wir wieder zurück nach Vizianagaram, denn das Gepäck kann nur einen Monat deponiert werden. Wir holten es ab und wollten jetzt, wo das Klima etwas wärmer wurde, in die Mahadeo-Berge nach Amarkantak zur Quelle des heiligen Flusses Narmada.
Vorher aber, um doch noch etwas Zeit zu schinden und da es mit auf dem Weg lag, machten wir einen einwöchigen Stop in Sirpur, am Mahanadi. Auch ein Platz ohne Erfahrung mit Fremden. Hier konnten wir uns einigen und bekamen die Festhalle eines Tempels um dort zu leben. Sirpur besteht nur aus Tempeln und alle sind von freundlichen Familien bewohnt.

Amarkantak: Kali- Baba
Endlich war es soweit. 60km ging die Fahrt von Bilaspur durch tiefen Dschungel nach Amarkantak. Einen Monat wollten wir dort bleiben und uns der Gesundheit und Wellness widmen. Dafür sind die heiligen Plätze immer gut, manche sind dafür ideal, andere weniger (wenn in einer Stadt gelegen ). Amarkantak gehört zu den Idealen. Ruhe und Meditation waren für uns angesagt. Tulsi begrüßte dieses Vorhaben auch, denn so eine Tour wie wir sie bis hier gemacht hatten, strengt natürlich auch an.
Einen ganzen Monat blieben wir im tiefen Wald mit Yogis und Asketen, sahen und erlebten viel beeindruckendes im Garten der Götter. Hier waren Gott, Mensch und Natur in voller Harmonie. Dieser Platz war das "Highlight" unserer Reise. Frisch und erholt verließen wir Amarkantak um dem nächsten heiligen Ort unsere Ehre zu erbieten.

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15. Amarkantak ----- Jabalpur/ Marmorfelsen ----- New-Delhi
Dafür fuhren wir nach Jabalpur und mieteten uns in einem Hotel ein. Die Attraktion hier waren die Marmorfelsen in der Nähe (20 km ). Auch am Narmada gelegen, ist das sogenannte " Bhera-ghat" eine guter Tagesausflug von Jabalpur. Eine Narmada-kaskade mit Schluchten durch weiße Marmorfelsen, kann teils mit Booten befahren werden und ist ein besonderes Erlebnis. Den Anfang dieser Schluchten macht ein schöner Wasserfall mit folgenden Stromschnellen. Da es hier auch ein heiliger Platz ist, leben Asketen in den Felsen ein enthaltsames Leben und praktizierten Yoga.
Damit hatte sich unser eigentliches "Thirta-yatra" auch getan.

Jabalpur Bhera-Ghat: Marmor-Felsen (Marble-Rocks) am Narmada

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16. New Delhi ----- Lonavala: Unsere letzten Stationen auf dieser Tour waren New- Delhi und Lonavala in der Nähe vom Mumbai, welches keine heiligen Plätze sind. Aber auch dort gibt es schöne Fleckchen. Es war schon Ende Februar und wir dachten an unsere Rückfahrt nach Deutschland, die Anfang April sein sollte. Darum machten wir einen Riesensprung von Jabalpur nach New-Delhi. Shopping war angesagt. 60kg. war uns erlaubt im Flugzeug mitzunehmen. Da es in Indien viele praktische und preisgünstige Artikel gibt, machten wir dieses Maß auch voll. 14 Tagen blieben wir in New-Delhi, kauften was wir brauchten und gingen dann in den Endspurt.

Lonavala:
buddhistisches Höhlenkloster

Damit wir am Tage des Rückfluges den Airport ohne viel Aufwand erreichen konnten, bot sich uns ein schöner Platz in der Nähe (130 km.) von Bombay an. Dieser Platz sollte Lonavala in Maharasthra sein. Eine schöne Hillstation, welche besonders in der heißen Zeit von Ende April bis zur Regenzeit, wenn sich das Klima wieder abkühlt, von Indern genutzt wird. Während unseres Aufenthaltes war noch keine Saison und unser Aufenthalt dementsprechend billig. 10 Tage genossen wir noch unseren verbleibende Zeit in Indien und besuchten von dort die Bhaja- Höhlen, welche vor urlanger Zeit von buddhistischen Mönchen als Monastery oder Kloster genutzt wurden. Onkel Toni der Hotelbesitzer des Janata- Hotels nahm sich unser an, da wir zu der Zeit (out-Saison) die einzigsten Gäste waren, besorgte sich ein Auto und zeigte uns die sehenswürdige Umgegend bis nach Poona.
Von Mumbai- Airport flogen wir dann wieder zurück nach Deutschland



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Wieder daheim: Die 6 Monate vergingen wie im Fluge. Viel hatten wir erlebt, gesehen und dazugelernt, ohne größere Probleme bewältigen zu müssen. Hier möchten wir dem erhabenen Veranstalter allen kosmischen Geschehens für diese großartige Tour danken. Natürlich auch allen Wesen, die uns bei diesem Opfer unterstütz haben und unseren Aufenthalt in Indien sehr angenehm gemacht haben; allen Mitwirkenden dieses "Thirta-yatra": Den Pflanzen, den Tieren, den Halbgöttern, und den Menschen (besonders den Riksha- fahrern).
Indians, you are great! " Danyavad "


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